Hofmolkerei „Zum Marx“ in Obersöchering
Mit Herz und Hand für Tier und Land
Bereits seit vier Generationen betreiben wir – die Familie Westenrieder – unsere Landwirtschaft im Landkreis Weilheim-Schongau. Unser Hof liegt am Ortsrand von Obersöchering, im schönen bayerischen Pfaffenwinkel. Hier bewirtschaften wir 42 Hektar Grünland auf biologische Weise. Seit 2013 verarbeiten wir die auf unserem Hof erzeugte Bio-Heumilch in der hauseigenen Molkerei zu Bio-Heumilch-Produkten.
Landwirte aus Überzeugung
Familie Westenrieder vom Marx-Hof
Wir sind Landwirte aus Überzeugung und für uns ist es eine Herzensangelegenheit, unser Land nach modernsten Erkenntnissen zu erhalten, zu bewirtschaften und zu pflegen.
Deshalb haben wir schon vor über 20 Jahren begonnen, unseren Hof von der Ortsmitte an den Ortsrand auszusiedeln: mehr Platz und Lebensqualität für Mensch und Tier und ein freier Blick auf unsere Bergkulisse.
Wie es zur Bio-Umstellung kam und was das heute für die Familie bedeutet, erzählt Jungbauer Andreas Westenrieder im Interview.


Von Hörnern, Kälbern & Ochsen
Glückliche Kühe mit Horn
Würdevolle Tierhaltung bedeutet für uns ganz konkret, dass unsere Kühe so viel Freiheit wie möglich erhalten: Mindestens 7 Monate des Jahres leben sie vor allem auf der Weide. Hier fressen sie, was ihnen schmeckt. Alle unsere 40 Milchkühe haben auch im Winter die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten. Weil in unserem Stall ausreichend Platz für alle ist und die Kühe stressfrei zusammen leben, wird keines unserer Rinder enthornt.
Unsere männlichen Kälber werden an unseren Partnerbetrieb „Riegseer Weideochs Naturlandbetrieb“ übergeben, der sich der nachhaltigen und schonenden Rinderzucht und Fleischgewinnung verschrieben hat.
Ressourcen- und Umweltschonend
Für ein gutes Klima
Voller Freude können wir sagen, dass wir auf unserem Hof CO2-neutral produzieren. Das gelingt, indem wir unseren Strom umweltfreundlich über eine Photovoltaikanlage erzeugen und unsere Wärmegewinnung im gesamten Betrieb über eine hauseigene Hackgutheizung gelingt.
Außerdem sparen wir Ressourcen, weil wir auf höchstmögliche Energieeffizienz in Landwirtschaft und Molkerei achten.
Natürlich denken wir auch im Vertrieb unserer Molkereiprodukte an die Umwelt und bieten seit längerem unseren Joghurt auch im Mehrwegglas an. Mich und Joghurt für unsere Großabnehmer füllen wir in 10-Liter-Eimern ab, die wir ebenfalls wiederverwenden.


Regionale Landwirtschaft
Wissen, wo’s herkommt
Wir sind ein regional orientierter Biobetrieb. Unser Vertrieb erstreckt sich auf Geschäfte und Abnehmer in einer Entfernung von 60 Kilometern um Obersöchering. Wichtig sind uns dabei die kurzen Transportwege und der persönliche Kontakt zu den Händlern und Kunden.
Durch die Verwendung z. B. von regionaler Fruchtzubereitung und ausschließlich unserer eigenen Milch haben wir ein sehr regionales Produkt mit kürzesten Transportwegen und kleinem CO₂-Rucksack.
Unsere Kunden können somit sicher sein, dass wir in bayerischer Qualität nach bayerischen Standards produzieren – und sich auch jederzeit davon überzeugen, zum Beispiel beim Einkauf in unserem Hofladen oder bei einer Hofführung.
Von Bienen, Blumen & Vögeln
Die natürliche Vielfalt erhalten
Wir sind überzeugt: Nur durch Verzicht auf Gentechnik können wir weiterhin selbstständige, freie Bauern sein und unseren Kunden gesunde Lebensmittel anzubieten.
Die biologische Vielfalt unserer Heimat zu erhalten und das Ökosystem zu schützen, sehen wir ebenso als unsere Aufgabe an: Wir sind Partner des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms. Unsere Jungtiere weiden auf Almwiesen – so tragen wir unseren natürlichen Teil zur Landschaftspflege bei.
Um die Pflanzen- und Insektenvielfalt zu erhalten, bemühen wir uns, unsere Wiesen seltener zu mähen und dadurch die natürliche Aussamung zu unterstützen.
Auf unserem Hof findet ihr überall verschiedene Nisthilfen für heimische Vögel, wir wurden sogar als besonders schwalbenfreundlicher Betrieb ausgezeichnet.

Interview mit Jungbauer Andreas Westenrieder
„Mehr Bayern geht ned!“
Andreas, wie kam es eigentlich, dass ihr aus eurem konventionellen Milchviehbetrieb einen Bio-Heumilchbetrieb mit Molkerei gemacht habt? Was war der Auslöser?
Also, begonnen hat die Umstellung 2010. Der Milchpreis wurde schlechter und es hat sich abgezeichnet, dass sich was ändern muss, wenn man für die viele Arbeit nicht auch noch draufzahlen will.
Meine Eltern, die Tiere, die Familie, die Finanzen, alles lief immer am Anschlag.
Da hat mein Vater sich gedacht: Wenn er was ändert, dann ganz. Er hat sich informiert und ist auf die Heumilch-Erzeugung gestoßen.
Wie gings dann weiter?
Zuerst haben wir versucht, einen Verbund aus mehreren Milchviehbetrieben aufzubauen, haben Kontakte zum Handel geknüpft und haben bei „Unser Land“ wirklich offene Türen eingerannt. Das Heumilchprodukt gabs damals noch nicht. Als aus dem Verbund damals nichts wurde, hat mein Vater beschlossen, das Ganze allein aufzuziehen und mich gefragt, ob ich die Gründung und den Betrieb der Molkerei mitübernehmen will.
Ich hab mir gedacht: „Okay, ich hab keine Ahnung von Joghurt, aber die Idee klingt super.“
Also hab ich zwei Praktika gemacht, weit weg, in ganz anderen Betrieben als unserem, damit ich mir Verschiedenes anschauen konnte. Und dann gings los.
Und heute seid ihr ein erfolgreicher Bio-Betrieb mit Großabnehmern und vielen kleinen Kunden in der Region – ein echtes Erfolgskonzept, oder?
Ja, absolut! Wir haben die gleiche Anzahl an Milchkühen, 40, aber denen geht’s halt jetzt einfach besser. Sie müssen nicht mehr diese Hochleistung bringen. Vor der Umstellung hat jede Kuh im Jahr ca. 9000 Liter Milch gegeben. Jetzt sind es ca. 6500 Liter. Also fast ein Drittel weniger, dafür aber in bester Qualität! Und alle am Hof sind glücklich und gesund, die Eltern kümmern sich um die Tiere, wir uns um die Molkerei.
Wir zeigen unser Konzept sehr gern bei Hofführungen, hatten auch schon andere Bauern zu Gast, um ihnen das vorzustellen.
Super, dass ihr so mutig wart! Was, würdet ihr sagen, ist das Besondere an euren Produkten?
Uns ist besonders wichtig, dass die Produkte möglichst schonend verarbeitet werden und nur beste Zutaten hineinkommen. Am besten aus der Region. Unser Erdbeerjoghurt ist zum Beispiel echt zu 100% bayerisch.
Die Milch von uns, die Erdbeeren aus dem Landkreis München und sogar der Zucker ist aus bayerischen Zuckerrüben. Des hat sonst keiner: Mehr Bayern geht ned!
Und fast einzigartig ist, dass wir wirklich alle Joghurts, den Topfen und die Weichkäse direkt bei uns am Hof herstellen. So haben wir alles in der Hand und können selbst für unsere immer hohe Qualität sorgen.
Überall ist ja jetzt von steigenden Rohstoffpreisen und den Energiekosten die Rede – ist es da ein Vorteil, dass ihr alles selbst produziert?
Auf jeden Fall! Wir haben keine Transportkosten, und oft kommt die Milch vom Melkstand direkt zur Verarbeitung. Und wir haben uns inzwischen ein ausgeklügeltes Energiekonzept überlegt: Wir heizen mit Holz aus der Umgebung über unsere Hackschnitzelheizung, Abwärme aus den Ställen und der Produktion und Kühlung wird zu 100% wieder genutzt. Zudem gewinnen wir Strom über eine Photovoltaikanlage. Das Futter der Tiere stammt von den eigenen Wiesen und wird solargetrocknet.
Man kann also sagen, wir leben CO2-neutral und haben die Kosten deshalb selbst im Griff.
Nur die Verpackungspreise ziehen an, weil es oft Lieferengpässe gibt – da können wir nix machen. Aktuell können wir das aber gut auffangen und die Preise bleiben gleich.
Toll, das klingt nach einem durchdachten Konzept. Danke für deine Zeit und die Einblicke in euren Betrieb!
Marx-Hof hautnah erleben!
Überzeugt euch selbst von unserem Tier- und umweltfreundlichen Betrieb: Besucht unseren Hofladen oder verabredet eine Hofführung.